Lores Märchenzauber
Geschichten, Gedichte, Märchen, Erinnerungen und Geplauder
Donnerstag, 25. April 2024
Plauderecke
Mittwoch, 24. April 2024
Gibt es Vampire?
Dienstag, 23. April 2024
Oma, Lena und ihre besonderen Geschichten
" Fuchs du hast die Gans gestohlen, gib sie wieder her, gib sie wieder her...!" vergnügt hüpfte Lena ins Zimmer.
Oma Emma nahm die Brille ab. "Du bist ja heute besonders gut aufgelegt, war es schön im Kindergarten.?"
" Wir haben einen Gänsehof besucht, dort werden sie artgerecht gehalten, hat uns die Bäuerin erklärt.
Sie leben auf einer großen Wiese, durch die sogar ein kleiner Bach fließt. Ein großer Zaun ist um die Wiese gebaut, aber nicht weil die Gänse fortlaufen, sondern damit sie vom Fuchs geschützt sind.
Wir haben auf dem Bauerhof auch eine leckere Brotzeit bekommen und als wir gingen haben wir alle Fuchs du hast die Gans gestohlen, geungen."
Dann aber wurde Lenas Blick traurig. "Schade, dass sie geschlachtet und gegessen werden."
Frau Jomsom nahm die Kleine in den Arm. "Du weißt doch, dass bestimmteTiere zum Essen gezüchtet werden. Denn nur von Gemüse können wir nicht leben, denn auch Fleisch gehört zur gesunden Ernährung.
Wichtig ist, dass die Tier artgerecht gehalten werden und so ein glückliches Leben haben. Deine Mama achtet immer darauf, dass sie nur Fleisch und Eier von artgerecht gehaltenen Tieren kauft.Weißt du übrigens, dass Gänse auch gute Wächter sind.?
Lena schmiegte sich an die Oma."Erzählst du mir eine Geschichte von Gänsen.?"
Frau Jomson schloss einen Moment die Augen und begann zu erzählen,"
Räuberjagd auf dem Bauernhof
Als der kleine Max gerade zwei Jahre alt war, verunglückten seine Eltern.
Eine alte Nachbarin nahm ihn bei sich auf und kümmerte sich liebevoll um den kleinen Jungen, doch dann musste sie ins Altersheim.
Die Gemeinde, die die Vormundschaft für Max hatte, brachten den inzwischen Zehnjährigen beim Moserbauern als Gänsehirt unter.
Der war der reichste Bauer im Ort, aber er hatte auch ein gutes Herz und behandelte seine Angestellten gut und jeder arbeitete deshalb gerne für ihn.
Auch Max hatte es gut. Er schlief im warmen Stall bei seine Gänsen, bekam genügend zu Essen und auch passende Kleidung.
Im Sommer führte er die Gänse auf die Weide und im Winter ging er in die Schule. Außerdem hatte er das goße Herz der molligen Köchin Martha erobert und bekam heimlich immer wieder Süßigkeiten zugesteckt. Traurig machte ihn nur, dass im Winter die Hälfte seiner Herde verschwand und im Kochtopf landete.
Doch als echtes Landkind wusste er, dass das eben so war. Und im Frühjahr, wenn die kleinen gelben Küken ihn piepsend umschwirrten, war er auch wieder glücklich.
Im Herbst nachdem die Ernte eingebracht war, wurde im Dorf ein großes Volksfest gefeiert und der Bauer und das ganze Gesinde ging dorthin.
Nur Max musste daheim bleiben, weil er noch zu klein war. Martha aber flüsterte ihm zu, dass sie ihm was mitbringen würde.
Der Junge lag in seinem Heubett, die Gänse schliefen bereits aneinnander gekuschelt, die Köpfe seitlich auf dem Rücken. Vom Festplatz dröhnte die Musik und während Max noch lauschte, fielen ihm die Augen zu .
Irgend etwas hatte ihn geweckt und er setzte sich auf. Auch die Gänse waren unruhig und sprangen leise schnatternd auf und drängten zum Tor.
Max öffnete dieses und lugte auf den Hof. Da sah er zwei Gestalten, die sich immer wieder umschauend, dem Haus näherten. Einbrecher!
Max erschrak, er wusste, dass der Bauer gestern die Lohngelder von der Bank geholt und sie in seinem Schreibtisch eingesperrt hatte. Dieses Geld wollten die Diebe bestimmt stehlen.
Der Junge fühlte sich hilflos, er konnte es mit zwei erwachsen Männern gar nicht aufnehmen.
Doch da drängten sich die Gänse hinter ihm durch das Tor und stürmten laut schnatternd mit weit vorgereckten Hälsen auf die Gauner zu.
Diese schrien auf als die vielen Schnäbel sie zwickten und zwacktern und versuchten zu entkommen. Doch die Gänseschar hielt sie umzingelt. Dann ertönte plötzlich ein angriffslustiges Meckern und Friederich , der Geißbock stürzte sich in das Gewühle.
Max stand breitbeinig mit verschränkten Armen im Hof und grinste über das ganze Gesicht.
Stimmen wurden laut und die Festbesucher betraten lachend den Hof. Der Bauer und die Knechte schnappten sich die beiden Männer, die heilfroh waren den angriffslustigen Tieren entkommen zu sein.
Max beruhigte seine Gänse und trieb sie in den Stall, Friederich folgte ihnen zufrieden, hatte er doch dafür gesorgt, dass die frechen Gauner längere Zeit nicht mehr sitzen konnten. Bald war die Ruhe im Stall wieder eingekehrt. Und nachdem die Polizei, die laut stöhnenden Verbrecher abgholt hatte, verlöschten auch die Lichter im Haus.
Bald lag wieder Stille über dem Hof. "
Lena, die während der Geschichte immer wieder gekichert hatte , schmiegte sich an die Oma. "Denen haben die Gänse es aber gegeben."
(c) Lore Platz
Montag, 22. April 2024
Plauderecke
Vor kurzem unterhielt ich mich mit einer Bekannten über unsere Kindheit.
Unter anderem erzählte ich ihr auch von der bösen Lehrerin, die mich in der ersten Klasse so gepiesackt hatte.
In meinen Papieren die ihr vorlagen, stand mein erster Name Elisabeth und mein zweiter Name Eleonore, der auch mein Rufname war.
Natürlich wusste sie das nicht und rief mich Elisabeth. Da ich nicht darauf reagierte, bekam sie einen Tobsuchtsanfall, warf mit der Kreide nach mir und kam dann auf mich zugeschossen und schlug mir den staubigen Tafellappen um die Ohren.
Ich wusste nicht was mir geschah. Das ging einige Tage so und als schüchternes sensibles Kind war ich noch mehr verschreckt.
Die Sache klärte sich erst auf, als meine Mutter in die Sprechstunde kommen musste. Die Lehrerin bezeichnete mich als böses verstocktes Kind.
Ich grinste meine Bekannte an und erklärte , aber ich habe mich gerächt, heute erscheint in jeder Geschichte, in der eine böse Lehrerin vorkommt, diese unter ihrem Namen.
Ich verwende oft Dinge die ich erlebt habe in meinen Geschichten und wenn ich Bücher lese und in verschiedenen Geschichten derselbe Name oder dieselbe Figur vorkommt, denke ich oft, die war der Schriftstellerin bestimmt persönlich bekannt.
Meine Bekannte aber meinte lachend; "Ich werde in Zukunft ein Buch mit ganz anderen Augen lesen,"
Mir ging es ja einige Tage nicht so besonders. Obwohl ich ein positver Mensch bin und selbt im dunkelsten Tunnel noch ein Glühwürmchen sehe, werde ich doch immer mal wieder vom Corona-Blues gestreift. Dann habe ich keine Lust zu schreiben und würde mich am liebsten in einer Ecke verkriechcn.
Doch ich denke das geht vielen zur Zeit so und meine Freundin Irmi hat das passende Gedicht dazu geschrieben.
Gedanken
Tag ein Tag aus und kein entkommen,
dürfen nichts machen, was wir so gerne wollen.
In der Stadt gefangen zu Untätigkeit verdammt,
langsam zweifelt der Verstand.
Zu den körperlichen Schmerzen, wird auch die Seele nicht verschont,
sie nur im Schlaf etwas nach Ruhe sucht!
Selbst die Träume sind negativ geprägt,
ständig noch einer an deiner Seele sägt.
Ein Wechsel aus Vernunft, geht mit Unzufriedenheit daher,
wie lange geht es noch, bitte sehr.
Des Alleinsein wirklich müde, ohne baldige Besserung in Sicht,
keiner der mit dir ab und zu spricht.
Darf ich eigentlich klagen, wenn es vielen noch schlechter geht in
dieser Zeit,
das Verständnis mindert etwas das eigene Leid.
Wünsche allen und mir, ein wenig Freude und wieder mehr
Zufriedenheit, aber eigentlich bin ich dieses Leben leid.
.
(c) Irmgard Brüggemann
Freitag, 19. April 2024
Das Gespenst im Turm
(c) meine Tochter |
Donnerstag, 18. April 2024
Das Frühlingsfest
April April, der weiß nicht, was er will, da lässt er uns doch vom Frühling kosten, dann lässt er Regen, Sturm, Frost und Hagel los.
Lange kann er uns nicht mehr foppen und bis es so weit ist träumen wir eben. Begleitet mich auf ein Frühlingsfest. Viel Spaß beim Lesen!
"Endlich hatte der Frühling den Winter in die Flucht geschlagen und auf der großen Wiese am Rande des Waldes feierten sie ein großes Fest.
Grillen spielten zum Tanz auf, der Vogelchor gab sein Bestes und Schmetterlinge tanzten den Frühlingsreigen.
Selbst die Elfen verließen ihr Winterquartier und wagten die ersten Tanzschritte.
Zwischendurch naschten sie winzige Schlückchen von der Morgentaubowle, die sie bei Sonnenaufgang gesammelt hatten."
"Und Morgen geht es weiter."
Die Mutter schlug das Buch zu und gab Mareille
einen Gute Nacht Kuss. Das Mädchen kuschelte sich in an ihre Stoffpuppe
und dachte beim Einschlafen. "Wie gerne wäre ich jetzt auf der Wiese."
Plötzlich hörte sie eine feine Stimme: "Nur keine Eile, kleine Mareille, komm zu uns in den Garten, wo wir alle schon auf dich warten!"
Mareille
stand mitten auf der Wiese und war so klein wie ihre Stoffpuppe, die
fröhlich lachend neben ihr hersprang. Eine Elfe in einem zartgrünem
Kleid lächelte ihr zu. "Willkommen bei uns, willst du mit uns den Beginn
des Frühlings feiern?"
"Oh ja, das möchte ich!", rief Mareille begeistert. Was konnte es Schöneres geben? Als sie an sich herunter schaute, stellte sie fest, dass auch sie ein Sommerkleidchen trug. Hübsch sah das aus und es hatte einen Unterrock aus feiner Spitze.
Jubelnd drehte sie sich im Kreis und bald tanzte sie ausgelassen mit den Elfen und Tieren über die Wiese. Alle waren sie glücklich und ausgelassen und niemand sah den Gnom, der mit finsteren Gesicht hinter einem Busch lauerte.
"Mich haben sie wieder nicht eingeladen", brummelte er leise. "Aber wartet, euch werde ich die Freude schon noch verderben. Ich lasse mir etwas einfallen, wie wäre es mit einem dicken Hagelschauer, der euch mit dicken Körnern in eure Unterschlüpfe jagen wird? Oder ...!
Ein
tiefer Seufzer entfuhr ihm. Er konnte doch gar keinen Hagelschauer
schicken, denn er hatte doch keine Kräfte. Aber rächen wollte er sich
und es würde ihm schon etwas einfallen.
"Na du!", sagte da mit einem Mal ein zarte Stimme. "Bist du ganz allein hier?"
Vor ihm stand ein reizendes kleines Elfenkind.
Er warf ihm einen finsteren Blick zu. "Das geht dich gar nichts an, verschwinde!"
Das Kind nahm seine Hand und sah ihn treuherzig an."Warum bist du so böse, sieh doch wie alle fröhlich sind singen und tanzen. Sie freuen sich weil der Frühling da ist."
Sie legte ihren Kopf schief und sah schelmisch zu ihm hinauf. "Willst du nicht mitfeiern und dich auch freuen."
Dem Gnom wurde ganz eigen ums Herz, doch dann fiel ihm wieder ein, dass man ihn nicht eingeladen hatte und seine Miene verfinsterte sich. " Ja, sie freuen sich, doch niemand hat mich eingeladen."
Die Kleine lachte und es klang wie ein silbernes Glöckchen. "Aber niemand wurde eingeladen, es darf kommen wer Lust hat und alle sind gekommen. Komm mit!" Sie fasste nach seiner Hand, doch wütend stieß er sie weg, drehte sich um und stapfte davon.
Das Elfenmädchen krauste die Nase.Warum war er denn so böse, ihr zärtliches, liebevolles kleines Herz hatte sofort gespürt, dass er einsam war.und sie wollte doch nur, dass er auch glücklich war und lachte wie die anderen, Sie lief los.
In seiner kleinen Höhle angekommen, steckte sich der Gnom ein Pfeifchen an. Es tat ihm leid, dass er so unfreundlich zu dem Elfenkind gewesen war, dabei wolltte sie doch nur nett zu ihm sein. Vielleicht war es doch ein Fehler, dass er gekränkt war und man brauchte gar keine Extraeinladung zu dem Fest.
"Puh, du wohnst aber weit."Der Gnom zuckte zusammen und sah sich um. Am Eingang stand das Elfenkind und sah ziemlich erschöpft aus."Meine Füße tun so weh, wo kann ich mich bitte hinsetzen?" Der Gnom deutete stumm auf das Sofa und die Kleine kletterte hinauf und streckte ihre Beine von sich.´und seufzte zufrieden.
Neugierig sah sie sich um. "Wir hatten noch gar keine Zeit uns vorzustellen, du bist ja so schnell weggelaufen, ich bin Lupinchen und wie heißt du?" Der Gnom zuckte mit den Schultern. "Du hast keinen Namen?" Ein Kopfschütteln. " Dann werde ich dich Brummi nennen, weil du manchmal ganz schön brummig sein kannst." Nun mussten beide lachen und der Gnom fand auch seine Sprache wieder.
"Der Name gefällt mir," Lupinchen strahlte und sah sich in der Höhle um. "Du hast wohl nicht oft Gäste?" "Ich hatte noch nie einen Gast."
Lupinchen nickte verstehend. "Deshalb weißt du nicht wie man einen Gast behandelt. Du musst mich jetzt fragen, ob ich Durst habe und du mir etwas zu trinken anbieten darfst." Brummi grinste.
"Lupinchen hast du Durst, leider kann ich dir nur Wasser aus der Quelle draußen anbieten." "Danke, frisches Wasser löscht sehr gut den Durst." Beide mussten lachen und der Gnom ging mit einem Becher nach draußen.
Als Lupinchen getrunken hatte lehnte sie sich zurfrieden zurück. " Ich bin dir nachgelaufen, weil ich dich zum Frühlingsfest einladen wollte." Brummi wird etwas rot und senkte beschämt den Kopf.
" Es war dumm von mir beleidigt zu sein, jetzt weiß ich ja, dass man einfach ohne Einladung kommen darf."
"Das konntest du ja nicht wissen, genauso wie man einen Gast behandelt." tröstete die Kleine. "Aber jetzt bist du ja nicht mehr allein, kommst du mit?" "Gerne und ich freue mich auf das Fest."
Betrübt betrachtete Lupinchen ihre Füße."Ich glaube ich schaffe den weiten Weg nicht mehr," murmelte sie kläglich. "Dann trage ich dich", und der Gnom setzte sich das kleine zierliche Elfenkind auf die Schulter und vergnügt wanderte er los. Und als Lupinchen ein fröhliches Lied anstimmte, brummte er mit.
Auf der Festwiese hatte man inzwischen Lupinchen bereits vermisst und alle liefen suchend durcheinander. Auch Mareille und ihre Stoffpuppe Gretl beteiligten sich an der Suche und sie waren es auch, die den Gnom und die Elfe als erstes erblickten. Nun konnte wieder vergnügt weiter gefeiert werden.
Brummi war nun nie mehr einsam. Jeden Tag besuchte er die Elfen und wurde von den Kindern, allen voran Lupinchen fröhlich jubelnd begrüßt.
Als Mareille am Morgen erwachte lächelte sie glücklich über ihren schönen Traum.
Vielleicht habt ihr ja auch schon mal eine Geschichte zu lesen angefangen und dann weiter geträumt.
(c) Lore Platz